Sanierung des Chorfundaments trägt Früchte
Anfang des neuen Jahrtausends hielt eine Kehrtwende beim MGV "Frohsinn" ein, die noch Jahre nachhallen, ja sogar eine neue Form des Vereinswesens entstehen lassen soll. Die Jahreshauptversammlung am vergangenen Freitag, den 10.03.2017, war erstaunlich konstruktiv und vor allem für die Zukunftsausrichtung bereichernd.
Genau so wie es aktuell den Zugpendlern zwischen Heidelberg und Karlsruhe widerfährt, mussten sich die Sänger vom MGV "Frohsinn" in den letzten Jahren groben Sanierungsarbeiten unterwerfen. Aus gutem Grund: die neuen Gleise, auf denen der Verein fährt sind zukunftsorientierter als je zuvor. Das stellten Vorstandschaft und Dirigent in Ihren Berichten fest. Der Vorsitzende Uwe Schnieders und Dirigent Matthias Böhringer zogen mit ihren Inhalten an einem Strang, indem Sie unter anderem auf das modern ausgerichtete Konzept der Vereinsführung in 2016 zurückblickten. Der musikalische Leiter forderte sogar im Hinblick auf schwierige Zukunftsperspektiven für Männerchöre, dass alle "über den Tellerrand hinausschauen" sollen. Die Offenheit gegenüber modernem Liedgut sowie die Überschreitung der Ortsgrenzen (Rettigheim, St. Leon-Rot etc...) brachte insbesondere dem Chor VOCALmen Vorteile.
Der traurigen Bilanz im Badischen Chorverband zum Trotz stemme sich Malsch, laut Matthias Böhringer, "gegen den Trend". Die Mitgliederbilanz von Josef Eipl zeigte ganz deutlich, dass der Chor sehr erfreulichen Zuwachs erhalten hat. 50 Mann zählt der Mitgliederverwalter im Bereich der aktiven Sänger. Vor ein paar Jahren musste der Verein noch fürchten, auf eine Anzahl von 30 Aktiven zuzusteuern. Projekte wie die men's night im April 2016, zu der vier Singstunden mit einfachem und modernem Liedgut für Neueinsteiger anberaumt wurden, haben erheblichen Teil zur Vergrößerung des Chores beigetragen Sehr bedenklich war hingegen die Entwicklung der allgemeinen Mitgliederzahl. Von 2009 bis heute verlor der Verein etwa 60 Mitglieder (Austritte und Sterbefälle dagegen gerechnet), was bei der Aussprache zu den Berichten zu interessanten Diskussionen führte. Klare Vorgabe für die Vorstandschaft von den Mitgliedern der Hauptversammlung war, dass mehr im Bereich der Mitgliederwerbung getan werden muss. Kassenleiter Gerhard Becker unterstrich in seinem Bericht die Bedeutung der fördernden Mitglieder. Wie er betonte lebe man "nicht nur im Augenblick, sondern auch von der Vergangenheit". Damit ging er kurz auf die Vereinschronik ein und berichtete von der finanziellen Entwicklung bis heute. Seit längerer Zeit habe der Mitgliedsbeitrag im Fokus gestanden. Es wurde ausführlich über diesen Tagesordnungspunkt diskutiert, bis fast alle (1 Gegenstimme, 2 Enthaltungen) für eine Anpassung von 18 auf 24 Euro zugestimmt haben. Der Grund hierfür seien zum einen der Schwund an fördernden Mitgliedern sowie zum anderen die Vereinsausgaben gewesen. Ab sofort wolle man sich noch mehr auf die Nachwuchsförderung konzentrieren und auch die Probearbeit stets nach der aktuellen Entwicklung in den Männerchören ausrichten.
Zur Info am Rande: in 2016 haben 10 Sänger weniger als 3 Mal in der Probe gefehlt. Diese wurden auch wieder entsprechend mit einem edlen Weinpräsent dafür belohnt. Wer nun dem Bericht des Schriftführers Karl-Wilhelm Spannagel genau zuhörte, stellte fest, dass es im Jahr 2015 nur 4 "fleißige" Sänger waren. Zu dieser Entwicklung stellte der Vorsitzende Florian Oestringer fest, dass den Sängern immer mehr an der Probearbeit liegt. Nun gelte es in die Zukunft zu schauen und dem anstehenden Programm in 2017 den nötigen Feinschliff zu verpassen. Ein besonderer Wunsch der Sänger war es, die beiden Chöre MänerStimmen und VOCALmen zu einer gemeinsamen Singstunde
zu bewegen. Das könnte sehr bald sogar schon möglich sein.
Martin Heinzmann